Menschen haben Krisen. Selbst, wenn du* dich mit deiner derzeitigen Situation allein fühlst, kannst du dir sicher sein: Du bist es nicht! Krisen gehören zum Menschsein dazu. Krisen und Suizidgedanken stehen auch nicht automatisch immer in Zusammenhang mit einer psychischen Erkrankung, können aber auch ein Symptom einer solchen sein.
Du solltest dich an jemanden wenden, wenn …

… deine Gedanken anfangen zu kreisen
… deine Situation ausweglos scheint
… du dich immer einsamer fühlst
… du dich mit dem Gedanken befasst, dein Leben zu beenden
… du Ideen hast, wie du dein Leben beenden kannst
… du glaubst, dass nichts und niemand dir helfen kann
… du überzeugt bist, dass dein Leben sich nie wieder ändern wird

So wie dir geht es vielen Menschen – in existenziellen Krisen sind Denkvorgänge eingeschränkt. Es hilft, wenn du mit jemandem sprichst, der/die deine Gedanken wertfrei und ohne Vorbehalte, aber mit dem entsprechenden Fachwissen sortieren kann. Dadurch können vielleicht bisher nicht bedachte Möglichkeiten entstehen und neue Perspektiven entwickelt werden. Auch wenn es dir in deiner Situation nicht leicht fällt nach Unterstützung zu suchen – viele Menschen haben die Erfahrung gemacht, dass es dabei hilft neue Lebenswege entstehen zu lassen.

Die Angst, in eine psychiatrische Klinik eingewiesen zu werden, nur, weil man über Suizidgedanken spricht, ist unbegründet. Solche drastischen Maßnahmen werden ohne Einwilligung der Betroffenen nur dann ergriffen, wenn akute Gefahr für sich oder andere besteht. Die persönliche Autonomie und Selbstbestimmung ist fester Bestandteil der Hilfsangebote!

*Da Suizidalität für Betroffene und Angehörige ein sehr persönliches Thema ist und wir Grenzen abbauen möchten, haben wir uns für ein „Du“ in der Anrede entschieden.